Wirkung von Krafttraining auf unsere passiven Strukturen

Häufig hört man Aussagen wie «Kraft entlastet die Gelenke» und «Krafttraining lässt die Schwerkraft schwinden».
Stimmt das? Natürlich nicht!

Sondern: Eine Entlastung von Gelenken durch den Einsatz von Muskelkraft ist nicht möglich – im Gegenteil.
Verstärkter Muskelkrafteinsatz führt

  • zu stärkerer mechanischer Zugbelastung des Muskel-Sehnen-Knochen-Systems an den Ansätzen
  • abhängig vom Kraftvektor zur verstärkten Belastung von Gelenkflächen
  • in Abhängigkeit von Moment- und Hebelarm durch die Aktivierung der Muskulatur zu vergrösserten
    Gelenkmomenten
Ist das schlecht?
Nein, im Gegenteil: Unsere passiven (Knochen, Knorpel, Sehnen, Bänder) und aktiven (Muskeln) Strukturen müssen
regelmässig belastet – aber nicht überlastet – werden, um ihre Funktionsfähigkeit zu erhalten. Das ist heutzutage
wegen des modernen Lebensstils bei vielen Leuten nicht mehr genügend der Fall. Darum empfehlen wir 2 – 3x pro
Woche ein gezieltes und geplantes Krafttraining.

Wichtig ist zu wissen, dass der Aufbau der aktiven Strukturen viel schneller passiert als der der passiven. Das heisst,
dass bei intensivem Krafttraining relativ schnell Muskelwachstum geschieht, aber die Verstärkung von Knochen,
Knorpeln, Sehnen und Bändern mehr Zeit braucht. Darum sind Maximalkrafttrainings auch Fortgeschrittenen
vorbehalten. Für Einsteiger wären sie zu belastend, auch wenn es muskulär möglich wäre.

Gerade in der Osteoporose-Prävention und -Rehabilitation ist Krafttraining eine wirksame Massnahme, da
Muskelkraft das Skelett belastet und die Knochendichte erhöht.

Für Knorpel, Sehnen und Bänder gelten die gleichen Aussagen.

Ja, ich will es wissen!
Lass uns richtig trainieren.